Machbarkeitsstudie der Kirschbaummühle
Der FADZ Zweckverband möchte die ehemalige Kirschbaummühle in ein Forschungs- und Anwendungszentrum für digitale Zukunftstechnologien (FADZ) umnutzen. Das Architekturbüro Studio Gründer Kirfel wurde 2020 von der Stadt Lichtenfels damit beauftragt, dieses Unterfangen auf seine bauliche Machbarkeit und sein (architektonisches) Potential hin zu untersuchen.
Hierbei sollten:
- städtebauliche Sekundäreffekte bzw. Zusatznutzen des Projektes ausgelotet,
- der Bestand der Kirschbaummühle auf seine Stärken und Schwächen untersucht,
- alternative Entwicklungsstrategien zur bestmöglichen Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Gebäudes untersucht,
- für ausgewählte Varianten wesentliche Planungskennwerte einschließlich Kostenrahmen ermittelt,
- architektonische Leitlinien zum Umgang mit dem Bestand formuliert,
- und erste visionäre und emotionale räumliche Vorstellungen und Bilder gesponnen werden.
Die ehemalige Kirschbaummühle in Lichtenfels prägt das Stadtbild. Ihre Baumasse mit weithin sichtbarem Turm, die historische Fassadengliederung und die Lage am Wasser machen sie zu einem Schlüsselobjekt für die Stadt. Genauso wie der langjährige Leerstand dieses Baus ein negatives Zeichen setzt, birgt die Wiederbelebung und Umnutzung in ein Forschungs- und Anwendungszentrum für digitale Zukunftstechnologien das Potential zu einem positiven Zeichen zu werden. Die ehemalige Kirschbaummühle liegt nördlich der Innenstadt und der Bahngleise an einem Seitenarm des Mains. Sie liegt zentrumsnah. Der Marktplatz ist in weniger als 10 Min. zu Fuß zu erreichen. Die umgebenden Straßenzüge kennzeichnet eine überwiegend zwei- bis dreigeschossige kleinteilige Bebauung. Im Nordwesten, am anderen Ufer des Mühlbachs befindet sich der Schützenplatz mit der Lichtenfelser Stadthalle, einem eingeschossigen Pultdachbau aus den 1980er Jahren. Durch ihre Höhe und Baumasse und ihre Lage an Fluss und Straßenkreuzung, hebt sich die ehemalige Kirschbaummühle deutlich als Sonderbau von ihrem Umfeld ab.
Entwurf Machbarkeitsstudie
Baudenkmale und Leerstand
Die Coburger Straße, zwischen Mühlbach und den
Bahngleisen, bildet einen eigenen kleinen Straßenzug mit
bauhistorisch interessanten, z.T. unter Denkmalschutz
stehenden, schmalen, dicht stehenden Einzelhäusern.
Ein nicht unbedeutender Teil der Häuser steht leer.
Insbesondere die Erdgeschosszone ist von Leerstand geprägt.
Im Gespräch mit Vertretern der Stadt zeigt sich
jedoch, dass für nicht wenige der leerstehenden Häuser
neue Sanierungs- und Nutzungsideen in Planung und Umsetzung
sind.
Nutzung im Quartier
Die obenliegende Grafik zeigt die derzeitigen Nutzungen
in den Erdgeschossen der Gebäude. Die meisten Obergeschosse
sind mit Wohnnutzungen belegt.
Kleine Dienstleistungsbetriebe wie ein Modelleisenbahngeschäft,
ein Reisebüro, ein Messerladen und ein Nagelstudio
etc. finden sich in den Erdgeschossen. Ein Pizzabringdienst
bildet das einzige gastronomische Angebot in
diesem Straßenabschnitt.
Zentrale Lage
Ortsbildprägendes Gebäude mit langer Historie und sehr eindrücklicher Silhouette, 1348 erste urkundliche Erwähnung eines Mühlengebäudes an der Stelle. Zentrale Lage an Kreuzung Mainau – Coburger Straße, hohes Verkehrs- und Fußgängeraufkommen an der Stelle, gelegen zwischen Einzelhandelszentrum Mainau, Eingang zur Innenstadt und Schützenplatz.